Theater


Die Griechen haben das Theater erfunden, nicht nur die Spielstätten, auch die Art der Darstellung. 'Drama' ist alles, was auf einer Bühne passiert, Dramatik die Art, wie es passiert. Auch die Begriffe 'Komödie' und 'Tragödie' stammen bereits von dort.

Die Römer übernahmen es auch hier, wie bei so vielem. Da Theater mit dem Dionysoskult verbunden war, kam auch mit dem Verbot der heidnischen Kulte am Ende des 5. Jahrhunderts eine Durststrecke für das Theater, die dann in der Renaissance durch das wieder erwachte Interesse an der Antike beendet wurde.



Das antike Theater


Alles, was auf den Theaterbühnen der Neuzeit passiert ist, wäre unvorstell-bar ohne die großen Tragiker Aischylos, Sophokles und Euripides, ohne Aristophanes, Menander, Plautus und Terenz und Seneca beeinflusste zumindest Shakespeare sehr.

Dazu kommt die Dramen-theorie des Aristoteles, ohne die kaum ein Hollywood- Film auskommt.

Shakespeare


Ohne den Barden geht es einfach nicht.

Nicht nur, dass er sogenannte 'Römerdramen' geschrieben hat wie Julius Caesar, Antony and Cleopatra und Coriolanus, das Erbe der Antike ist überall, ob das jetzt die fünfaktige Form, das Setting des Sommernachtstraums oder seine Verwendung von Ovids Pyramus und Thisbe-

Geschichte ist.

und der Rest


ist natürlich nicht Schweigen, sondern Reden, Reden und Agieren auf einer Bühne, sei das jetzt eine Guckkastenbühne oder etwas ganz anderes.

Die letzten dreihundert oder mehr Jahre Theatertradition messen sich immer an der Antike, folgen ihren Regeln oder brechen sie wie Bertolt Brecht, kommen aber um eine Auseinandersetzung nicht herum



Theater in der Hegelgasse - Lessing Theater


Vorhang auf für das Theater in der Hegelgasse 14, jetzt lessing theater


Vorhang auf für 'unser' Theater, das Theater in der Hegelgasse 14, seit der Schulfusion 2017 Lessing Theater!

Wir sind die einzige Schule Wiens mit einem Theaterschwerpunkt (einem eigenen Theaterzweig und Dramatischem Spiel als maturablem Wahlpflichtfach). Das Konzept wurde von Stephan Engelhardt entwickelt.

Die Schule hat eine lange Theatertradition mit jährlichen Produktionen, Teilnahme an internationalen Festivals, Preisen und Fernsehauftritten.

Seit 2011 besteht eine Zusammenarbeit mit dem Burgtheater, die in jährlichen Burg&Borg-Produktionen mündet, die in Zusammenhang mit an der Burg produzierten Stücken stehen.

In den letzten beiden Jahren lag der Schwerpunkt auf antiken Stoffen.

2016 waren es 'Die Schutzflehenden' nach Aischylos, 2017 die Orestie, 2018 ist es 'Coriolan', wieder einmal nach William Shakespeare.

Dazu ist 'Ein Sommernachtstraum' als Projekt für die 6. Klassen Darstellendes Spiel gekommen.

 


nach Shakespeare: Ein Sommernachtstraum


ein taufrischer Review zum 'Sommernachtstraum'

Was haben Shakespeares ‚Sommernachtstraum‘ und Mozarts ‚Kleine Nachtmusik‘ außer der Nacht gemeinsam? Man kann alles mit ihnen machen, weil sie perfekt sind. Unverwüstlich. Alle kennen sie und lieben sie.

 

Ob der Sommernachtstraum jetzt auf der großen Bühne der Burg oder auf einer kleinen, improvisierten in der Mitte des Raumes im kleinen Lessing Theater in der Hegelgasse gespielt wird, es macht Spaß. Den SchauspielerInnen und den ZuschauerInnen.

 

Ich habe das Stück schon oft gesehen: in mehreren Theatern und im opulenten Film von 1999 mit internationaler Starbesetzung, und auch im Schuljahr 2005/06 im Theater in der Hegelgasse. Seit dieser Produktion ist das Theater in der Hegelgasse und mit ihm Stephan Engelhardt, einen weiten, erfolgreichen Weg gegangen. Nie hat mir eine Produktion des Sommernachtstraumes mehr Spaß gemacht. Trotz oder wahrscheinlich gerade wegen ihres gekonnten Minimalismus.

 

Die ‚Bühne‘ eine rechteckig, tischartige Konstruktion inmitten des Zuschauerraumes, die an den Schmalseiten durch kleine Treppen zu begehen und oben gleichsam auf rechteckig angeordneten Stegen bespielt wird. Eher angedeutete Kostüme aus Alltagskleidungsstücken ‚aufgeputzt‘ mit passenden Accessoires wie bunten Bändern und Glitzerteilen, Requisiten wie Kronen und Werkzeug – und Shakespeares Text, in einer modernen, gut verständlichen Bearbeitung von Stephan Engelhardt. Das ist genug. Vielleicht noch von der gekonnten Beleuchtung abgesehen. Ein bisschen Projektion, um den Raum anzudeuten: die elegante Decke der Aula für Athen, ein Fleck voller Krokusse (oder sollte ich Croci sagen?) für den Wald der Elfen.

 

Shakespeares Text hat mich wieder einmal überzeugt: er hat alles, was man braucht. Keine ellenlangen Regieanweisungen. Man ist im Bilde und kommt gut mit, auch wenn die Rollen auf andere SchauspielerInnen übertragen werden. Und während zu Shakespeares Zeiten nur Männer (und Burschen, die die weiblichen Rollen spielten) auftreten durften, sind es jetzt mehrheitlich Mädchen, die mitmachen, was sich manchmal in einer Veränderung des Namens äußert. So wird aus dem gestrengen Vater Egeus eine nicht weniger dominante Mutter Egea. Die Kleidung kann noch zusätzlich andeuten, dass es sich um ein männliches Wesen handelt, doch das ist nicht unbedingt notwendig. Der Text tut es auch. Und die Illusion des Theaters funktioniert, ob nun ein Mädchen den Feenkönig Oberon in goldenen High Heels spielt oder aus den guten Handwerkern Meisterinnen geworden sind.

 

Was den Sommernachtstraum für SchülerInnen auch so geeignet macht, ist die große Zahl der Rollen – und die relative Kleinheit dieser. Man kann aber auch jede Rolle von mehreren Leuten spielen lassen – eine Technik, die Stephan Engelhardt schon bei früheren Shakespeare-Produktionen erfolgreich angewandt hat. Die Zuordnung ist leicht und der Spaß größer. Auch für die SchauspielerInnen, die dadurch mehr vom Stück ausloten können.

 

Was mir ganz besonders gefallen hat, war – wieder einmal - die Livemusik und die lustigen ‚Choreinschübe‘ mit passenden Geräuschen, dem Hundegebell der jagenden Granden oder den Weckgeräuschen für die beiden jungen Paare.

 

 

Ich kann nur sagen: Entzückend, Baby. Congrats, das habt ihr gut gemacht, meine Lieben, sehr gut!!!

 


Der Blogartikel zum Stück

 

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nach William Shakespeare: Coriolan

 

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Nach Aischylos: Die Schutzflehenden


 

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