Es lohnt sich, diese Fragen im Lateinunterricht zu behandeln, wenn es um das antike Rom geht. Es lohnt sich Vergleiche anzustellen. Und was wäre geeigneter dafür als Wien, wenn man, wie ich und meine SchülerInnen, an der besten Adresse in Wien, direkt in der Innenstadt neben der Oper sitzt?
Bei den Überlegungen, welche Institutionen und Einrichtungen eine Stadt zu einer Stadt machen, wird man viel Gemeinsames finden: öffentliche Gebäude, religiöse Stätten, Stätten der Unterhaltung, Bildungseinrichtungen.
Eine Frage, gerade an unserem Standort, macht aber schnell den Unterschied klar: Wie bist du heute in die Schule gekommen? Die Antwort lautet nahezu 100 %: mit der U-Bahn, der Straßenbahn, dem Bus oder der Bahn. Die Leute, die in Gehnähe wohnen, sind eine verschwindende Minderheit.
Die (öffentlichen) Verkehrsmittel haben also viel geändert.
Ein paar weitere Vergleichspunkte seien im Folgenden angeführt.
Rom war vermutlich in seiner Glanzzeit eine Millionenstadt, ein ungeheures Monster im Vergleich zu allem anderen früherer Zeiten, allerdings auf wesentlich kleinerem Raum als jede Millionen-stadt heute. Mit den Infrastrukturproblemen einer so großen Stadt: Versorgung mit Lebens-mitteln, Wasserversorgung, Wohnungsnot, Verkehrs-problemen, Abfall-problemen, Sicherheit, Brandschutz, etc.
Allerdings war vieles noch nicht vorhanden, was moderne technische und andere Konzepte heute bieten.
Das moderne Rom ist auch eine Millionenstadt, nach heutigen Begriffen eine nicht besonders große mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern (und Millionen Touristen und Pilgern).
Die mehr als zwei Jahrtausende mit einer Überfülle historischer Gebäude praktisch aller Epochen machen z.B. den U-Bahnbau sehr viel komplizierter als anderswo und die große Menge an Touristen und Pilger stellen die Stadtverwaltung auch vor einige Probleme, z. B. der Wasserversorgung.
An den 'Wasserkopf Wien', wie die ehemalige Haupt- stadt des Habsburger-reiches nach dem 1. Weltkrieg genannt wurde, hat sich das kleine Österreich längst gewöhnt. Mit seinen 1,8 Millionen Einwohnern ist Wien zwar flächenmäßig größer als am Beginn des 20. Jahr- hunderts, hat aber weniger Einwohner.
Seit Jahren steht Wien auf Platz eins der lebens-wertesten Städte der Welt aufgrund der günstigen Lebensbedingungen hier, die klar werden, wenn man mit anderen Städten vergleichen kann.
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