Es geht immer um Menschen. Um Männer und Frauen. Um zweitere leider viel seltener. Zumindest in der Antike. Um Reiche und Arme, Herrn und Sklaven. Wobei hier wieder die zweite Kategorie deutlich schwächer vertreten ist.
Die antike Geschichtsschreibung ist eine Sache der Männer der Oberschicht: Kaiser und Könige, Feldherrn, Konsuln und andere römische Beamte. Vielleicht noch tapfere Soldaten oder Künstler, Männer, die sich sonstwie hervorgetan haben.
Mit den Frauen sieht es schlecht aus. Meines Wissens gibt es zwar zahlreiche Biographien von Männern, aber keine einzige von einer Frau. Wir erfahren zwar einiges über Frauen, vor allem solche der Oberschicht, aber so richtig eine komplette Lebensbeschreibung wie sie z. B. Sueton den ersten Kaisern angedeihen lässt, gibt es nicht.
Was mich nicht davon abhalten wird, einige Frauen im Portrait darzustellen. Vieles muss man erschließen, da hier Informationen weniger direkt vorliegen. Aber es gibt zahlreiche prominente Damen, die wichtige Rollen gespielt haben. Und einige Frauen, von denen wir eher indirekt etwas wissen, die aber erwähnenswert sind.
Neben den literarischen Zeugnissen, die sich vor allem mit Männern der Oberschicht befassen, spielen die archäologischen Zeugnisse, vor allem die Grabsteine, eine große Rolle. Sie verraten uns nicht nur Geschlecht und Alter der Verstorbenen, sondern auch Beruf und Herkunft und können auch einiges über die Beziehungen dieser Menschen aussagen.
Geschichte war bis vor Kurzem Männer-zentriert und eine Sache der Oberschicht.
Die Museen sind voll von Männerbildnissen, die Literatur von ihren Lebensbeschreibungen und Abenteuern. Es müssen allerdings auch besondere Männer sein, über die berichtet wird. Die einfachen, normalen finden selten Erwähnung.
Sehr oft tauchen Frauen nur im Zusammenhang mit Männern auf: als Mütter und Gattinnen, manchmal als Töchter - dann oft als Mittel(spersonen), um durch Heirat Bündnisse zu schließen. Immer wieder geraten sie dadurch zwischen die Fronten männlicher Machtkämpfe, oft mit weniger gutem Ergebnis als beim Raub der Sabinerinnen.
Spätestens seit der Renaissance haben die Antike und die Menschen dieser Zeit Menschen späterer Jahrhunderte fasziniert. Politiker, Philosophen, Künstler und Musiker haben sich auf die Spuren der Antike begeben und sie erforscht, nach- geahmt und weiterent- wickelt. Ich verwende hier mit Absicht die männlichen Formen, da sich in den Annalen der Antiken-forschung bis vor Kurzem weibliche Namen finden.
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