Erforschen, wie in der Antike musiziert wurde? Antike Instrumente nachbauen? Ich denke, das ist eher etwas für Spezialisten wie Georg Danek vom Institut für Klassische Philologie der Universität Wien, der uns Nachbauten antiker Instrumente bei der NOX LATINA, der Langen Nacht des Lateins und der Antike, vorführte.
Gregorianischer Gesang? Sicherlich eine wunderbare Sache, so schön, dass die Mönche des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz damit sogar in die Charts gekommen sind.
(s. ihre ERfolgsCD 'CHANT - Music for Paradise'). Erstaunlich und schön, wenn eine Jahrhunderte alte Praxis, die für die allermeisten im Verborgenen existiert, plötzlich eine ganz unerwartete Öffentlichkeit erlangt.
Hier sind es allerdings die Mönche der Schottenkirche, deren lateinische Komplet immer ein Teil unserer Nox Latina ist.
Deutlich mehr Öffentlichkeit hat allerdings Musik in zwei Bereichen, die stark mit Latein und der Antike zu tun haben:
Da Latein bis zum 2. Vatikanischen Konzil in den 60iger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Sprache der katholischen Kirche war, wurden sämtliche liturgischen Texte in lateinischer Sprache verwendet.
Hier spielt die lateinische Sprache eine untergeordnete Rolle. Sie ist nur selten als Texttäger verhanden, z. B. in Mozarts 'Apollo und Hyacithus' und einigen lateinischen Oratorien.
Ganz bedeutend aber ist die Antike als Themen- und Inhaltslieferant: zahlreiche Stoffe werden sowohl aus der Mythologie als auch aus der Geschichte aufgenommen und entsprechend den Kriterien der Oper bearbeitet. Manchmal sind es komplette Geschichten, die ihren Weg in die Opernliteratur finden, manchmal werden auch nur Motive aus der antiken Dichtung und Literatur in eine Opernhandlung eingewoben.
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