LITERATUR



Ja, natürlich lateinische Literatur, aber nicht nur. Es geht hier um literarische Archetypen und Vorbilder. Die mögen lateinisch sein, sind aber zu einem guten Teil auch griechisch wie die homerischen Epen.

Der zweite Punkt ist: was ist daraus entstanden?

Die Cover-Versionen sozusagen.

Um beim Beispiel des Epos zu bleiben: Vergils Aeneis.

Und zum Vergleich: was gibt es noch, was uns beeinflusst (hat) auf diesem Gebiet?

Was das Epos anbelangt, wird das vielleicht das Nibelungenlied sein oder 'Orlando Furioso'.

Oder 'Herr der Ringe' und 'Harry Potter'.

Oder ...


Die klassische lateinische Literatur


Caesar, Cicero, Plinius, Tacitus, Livius, Sallust und die großen Dichter Catull, Vergil, Horaz und Ovid und ...

noch einiges mehr. Der Kern der lateinischen Literatur für mich. Ohne ihn geht es nicht. Bahnbrechend nicht nur in sprachlicher Hinsicht, auch was die literarischen Formen anbelangt, an denen über Jahrhunderte Maß genommen wurde.

Europäisches Kulturgut ersten Ranges, etwas, das auch zukünftige Generationen kennen lernen sollten, um zu verstehen, wie Europa und seine Kultur funktioniert.

 



Die griechische Literatur


Die christliche Literatur


Modernes


Es geht nicht ohne die Griechen, auch wenn man sie nicht im Original liest. Ohne Homer, ohne die Dramatiker, Platon und Aristoteles. So vieles, was in Europa wichtig ist, hat bei den Griechen seinen Anfang genommen, ist weitergegeben und bearbeitet worden, z. B. von den Römern. Aber die Grundlagen sind griechisch, auch in den Naturwissenschaften.

 

Was wäre die Mathematik und Physik ohne Thales und Pythagoras oder Archimedes? Das sollte auch den digital natives der Zukunft geläufig sein, dass die Grundlagen von dort herkommen.  


Lange Zeit war das christliche Latein ein Stiefkind klassischer Bildung, vielleicht weil es so vielen noch Alltag war. Man feierte lateinische Messen und die katholische Kirche verwendete insgesamt sehr viel mehr die lateinische Sprache als heute.

Die nachklassische christliche Literatur ist ein viel größeres Corpus als die erhaltene antike Literatur, wobei es große Unterschiede in der Wichtigkeit und Allgemeingültigkeit der erhaltenen Texte gibt.

Aber es ist sicher sehr sinnvoll, dass junge Menschen wichtige liturgische Texte kennen und verstehen lernen, etwas über die Kirchenväter und die Regula Benedicti erfahren und so einen Einblick in die Prägungen der christlichen Welt des Mittelalters und der frühen Neuzeit erhalten, zumal viele entweder keine religiösen Bezüge haben oder einer anderen Religion wie dem Islam angehören.


Von 'Asterix' zu 'Percy Jackson', von 'Herr der Ringe' zu 'Harry Potter' - es ist ein weiter Bogen, der sich da von der Antike her aufspannt und große Breitenwirkung zeigt.

Und dann gibt es immer wieder Literature with a capital L, die Antikes aufnimmt und auf sich aufmerksam macht, wie Christoph Ransmayrs Ovidroman 'Die letzte Welt' oder Michael Köhlmeiers Sagen des klassischen Altertums, die weithin Erfolg haben.

Und dann gibt es natürlich noch eine Menge Genre-Romane, die in römischer Zeit spielen, wie z. B. Steven Saylors Cicero-Serie.